2025.06.22 La Pequeña Helvetika



Die Fahrt Richtung Laguna de Arenal ist gemütlich, abwechslungsreich und kurzweilig. Mal durch üppig grüne Wälder, mal zwischen Weidenland wo Rinder friedlich grasen. Schöne Häuser deuten auf einen höheren Lebensstandart hin.
Das Wetter hätte etwas besser sein können, wir werden immer wieder duch ein ausgiebigen Regenschauer begleitet.

Als wir bei der Pequeña Helvetika ankommen, erschrecken wir kurz, denn das Tor ist geschlossen, niergendwo sehen wir Fahrzeuge und auch keine Lichter in den Gebäuden. Da wir leider kein Internet haben können wir uns auch im Vorfeld nicht anmelden, aber nach einer kurze Zeit bemerkt uns der Sohn und macht das Tor auf.

Das 190 ha grosses Anwesen liegt an einer wunderschönen Lage am Laguna de Arenal, umgeben von Bergen und Vulkane, inmitten reiner Natur. Man hat das gefühl, hier ist die Schweiz... Kühe auf der super grüne Weide, typisch Schweizer Häuser und Stall.
Was aber alles übertrifft, es gibt hier eine Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm, die alpenländischer nicht sein könnte. Sie verbindet den Hotel mit dem Panorama-Drehrestaurant. Die Strecke ist gegenwärtig 3,5 km lang bergaufwärts und überwältigt eine Höhendifferenz von fast 200 Metern. Die grösste Steigung ist 73 Promill Der erste Tunnel ist 43 Meter lang, der zweite 35 Meter. Der Obere Bahnhof ist 30 Meter lang und ist unterirdisch. Das Panoramarestaurant erreicht man über eine Treppe. Eine weitere Attraktion ist die 54 Meter lange Brücke, ein Rundbau mit 10 Bögen als offene Kehrschleife, welcher ein Nachbau der berühmten Kehrschleife der RhB auf der Berninastrecke bei Brusio ist.
Das Rollmaterial besteht aus drei Lokomotiven, davon zwei der Marke DIEMA vom Type DL 20 von 1965 und einer Lok von RACO-SAURER von 1938. Diese Lok wurde nun in zweijähriger Arbeit grosszügig renoviert und mit einem roten Anstricht versehen. Es handelt sich somit um eine RACO Typ 1313 mit einem Motor C410D von Saurer. Fünf grüne Anhänger mit je neun Sitzplätzen und der selbstgebaute Panoramawagen, sechsachsig und 14 Meter lang mit 30 Sitzplätzen, transportieren die Gäste. Die Fahrt bis oben dauert etwa 20 Minuten.

Gerne wären wir mit dem Zug einmal hochgefahren, da sie aber wegen Wartungsarbeiten im Bahnhof von Peceña Helvetia stehen, müssen wir hochlafen, was uns nicht minder gefällt...

Silena, die Besitzerin erzählt uns viel von den letzten 36 Jahren, wie sie und ihr Mann dies alles erschaffen haben. Heute betreibt sie den Hof mit ihrem Sohn und Schwiegertochter, und mit etw 30 Angestellten....
Sie betreiben Rinderhaltung und Milchwirtschaft mit drei Rassen von Rindern, mit Schweizer Braunvieh, mit Simmentaler und mit Roten Holstein. Die Hotelwirtschaft ist seit Covid zurückgegangen, jedoch werden Hochzeiten in der Hof eigene Kapelle, oft gefeiert.

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